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Was der erste Christbaum von Wien mit der Geheimpolizei zu tun hat

Weihnachten 1814 während des Wiener Kongresses beobachtet man im Hause Arnstein ungewöhnliches. Der berühmte Salon der Hausherrin Fanny von Arnstein ist mit einem Tannenbaum mit Kerzen dekoriert. Das ist der Geheimpolizei, die auch dort ihre Spitzel eingeschleust hat, eine Notiz wert. Die aus Berlin aus einer jüdischen Familie stammende Fanny kannte diesen Brauch aus ihrer Heimat. Zwei Jahre später lässt die protestantische Prinzessin Henriette von Nassau-Weilburg, verheiratet mit dem habsburgischen Erzherzog Karl, auch in ihrem Haus zu Weihnachten einen Lichterbaum aufstellen. Kaiser Franz war bei der Weihnachtsfeier dabei und fand Gefallen an dem geschmückten Baum. So gab es bald auch in der kaiserlichen Hofburg einen Tannenbaum. Und was bei Kaisers üblich ist, wird in Windeseile von allen Adeligen und dann auch den Bürgerlichen übernommen. So hält der Christbaum ab den 1820er Jahren überall in Wien Einzug. 

Schon davor brachte in manchen Haushalten der Nikolaus ein kleines Nadelbäumchen mit Kerzen für die Kinder. Dieser Brauch war allerdings nicht überall verbreitet.

Im 19. Jh wird das Weihnachtsfest im Kreise der Familie um den geschmückten Baum und der Krippe üblich. Auf den Versorgungsmärkten etablieren sich erste Stände, die auch Christbaumschmuck und kleine Geschenke anbieten.

Wiens berühmtester Christbaum steht heute vor dem Rathaus an der Ringstraße. Diese Tradition begann 1959, seither gibt es alljährlich eine etwa 30 Meter hohe Fichte aus einem der Bundesländer zu bestaunen. Den Christkindlmarkt am Rathausplatz gibt es seit 1975.