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GRATIS-TOUREN DURCH WIEN | by artemezzo?

Seit einiger Zeit geht ein Gespenst um in Wien – das Gespenst der Gratis-Touren, beworben selbst von der Stadt Wien. Hunderte Proteste wurden laut, die Wirtschaftskammer ging dagegen an, die vielen selbständigen Austria Guides gingen auf die Barrikaden, manche berichten sogar von tätlichen Übergriffen auf die Anbieter. Was spricht denn nun gegen Stadtführungen, die nichts kosten, gegen Gratis-Touren für Touristen? Wir finden: eigentlich nichts. Es ist toll, wenn ehrenamtliche Guides täglich hunderte Touristen kostenfrei durch Wien führen (würden). Sie ahnen es schon… da ist doch noch ein Haken! Und so ist es, da ist ein Haken, der die Konflikte, die daraus entstehen, auch erklärt.

Die sogenannten „Gratis-Touren“ durch Wien sind natürlich alles andere als gratis. Man machte sich hier das schon etwas in die Jahre gekommene Preiskonzept der Gastronomie zunutze, in dem der Gast am Ende selbst entscheidet, was er für das Essen bezahlen will und sich der Gastronom die Mühe spart, selbst zu kalkulieren, was sein Essen wirklich wert ist. Das Konzept als solches kann man nun ebenso gut finden, als auch für marktfeindlich halten, aber darum geht es nicht. Nun wissen wir zwar nach dem Erfolg einiger Gastronomen mit diesem Konzept, dass letztlich der Gast im Schnitt sogar mehr bezahlt, als die Qualität bietet, so dass leider auch der Gast nichts dabei gewinnt, zumal er ja aufgefordert ist, „freiwillig“ einen „marktüblichen Preis“ zu entrichten. Das heißt? Der Gast orientiert sich an unserem Preis und bezahlt für die „Gratistour“ sogar mehr. Egal, einigen wir uns darauf: ein erfolgreiches Konzept ist ein gutes Konzept, ob es Mehrwert bringt, oder nicht. Akzeptiert.

Wir sprechen uns schon in eigenem Interesse nicht gegen erfolgreiche Konzepte aus. Es steht ja auch jedem Touranbieter in Wien frei, sich in Ideen und Qualität zu übertreffen. Es steht auch jedem Touranbieter frei, ein besseres Preismodell zu erfinden – nun ja, solange es den Mindesttarif, den sich die Fremdenführer selbst gegeben haben nicht unterbietet. Das Gute ist: das „Gratis-Modell“ gefährdet diesen Tarif in keiner Form, denn der Verdienst scheint sehr ordentlich zu sein, die Großzügigkeit der vielen Gäste hoch. Was ist denn nun das Problem? Nun, das Problem ist, dass man versucht, gegen das Konzept der freien Preiswahl vorzugehen, was natürlich Unsinn ist. Wenn das jemand gut findet, soll er es machen. Wir finden zwar, es ist unsere Aufgabe, den besten Preis für unsere Gäste zu kalkulieren und wir haben auch keine Angst, diesen Preis zu nennen, aber… bitte, jeder wie er will.

Gratis allerdings sind Touren, die eine freie Preiswahl anbieten in keinem Fall. Eine Bewerbung solcher Touren als „Gratis-Touren“ ist deshalb in unserer bescheidenen Meinung unlauter und macht den Guides, die redlich ein Bestpreismodell für Ihre Kunden suchen, das Leben schwer, vor allem dann, wenn der freie Markt hier verzerrt wird, dadurch dass „Wien Info“ diese Touren auch noch auf Rang 1 und 2 auf google bewirbt. Und nein, wie es aussieht, können wir (derzeit) daran zwar nichts ändern, aber unsere Meinung sagen können wir doch. Und einen Appell richten an die Kollegen, die mit diesem Modell hausieren gehen, können wir auch: Wir gönnen euch von Herzen Erfolg und viele Buchungen durch Innovation und Qualität. Aber wenn Ihr eine Tour mit freier Preiswahl anbietet, dann nennt diese Tour auch „Tour mit freier Preiswahl“ und nicht „Gratis-Tour durch Wien“ und kassiert dann am Ende ab – oder Ihr führt diese Tour wirklich gratis, das ist für uns auch völlig OK. Kurz gesagt: wir finden, das gehört sich einfach nicht und ist weder den Kunden noch den Wettbewerbern gegenüber fair. Wie dem auch sei, eines jedenfalls steht fest: „Gratis-Touren“, die gar nicht gratis sind, wird es bei artemezzo nicht geben. Wir legen wert darauf, dass bei uns das d’rin ist, was d’rauf steht.